Unterstützt von Reifenpartner Dunlop erhält der 962 C daher nur noch 14 statt bisher 16 Zoll breite Räder, deren Durchmesser jedoch von bisher 18 auf jetzt 19 Zoll vergrößert wird. Im Sinne hoher Kurvengeschwindigkeiten bleibt die Reifenaufstandsfläche damit in etwa gleich groß, aber durch die Verringerung der Reifenbreite können die Diffusorkanäle 50 mm breiter ausgeführt werden, was für noch mehr Abtrieb sorgt.
Bereits in den späten 1960er-Jahren arbeitet Porsche an der Entwicklung eines Doppelkupplungsgetriebes mit dem Ziel, Schaltvorgänge nahezu ohne Zugkraftunterbrechung durchführen zu können. Da die für eine perfekte Funktion eines solchen Getriebes im Grunde zwingend notwendige Steuerungselektronik zu dieser Zeit nicht zur Verfügung steht, arbeitet dieses System noch rein mechanisch – wie auch das erste PDK, das Porsche für den 956 entwickelt. „Das aber erwies sich als kaum gangbarer Weg. Das System arbeitete bisweilen sehr erratisch und bereitete den Fahrern manche unangenehme Überraschung“, erinnert sich Norbert Singer. Rasch erfolgt daher die Abkehr hin zu einem elektronisch-hydraulischen Steuerungssystem. Nach mehreren Einsätzen mit technischen Problemen gewinnt ein 962 C mit PDK in Monza 1986.
Ein luftgekühlter 2.8-Liter-Motor mit einem großen Turbolader und einfacher Zündung treibt den Porsche 962 zunächst an. Die Premiere des Rennwagens beim 24-Stunden-Rennen von Daytona unter Mario und Michael Andretti in der ersten Februarwoche 1984 beginnt mit der schnellsten Trainingszeit. Mit einem 3,2 Liter großen und rund 720 PS starken, luftgekühlten Turbomotor startet der Typ 962 ab Juli 1984 in den USA durch und erobert 1985 bis 1988 jedes Jahr einen IMSA GTP-Titel.
Der 962 C basiert auf dem Porsche 956. Er behält das Aluminium-Monocoque sowie den Unterboden mit Ground Effekt bei, hat aber einen um 120 Millimeter verlängerten Radstand. Mit dem Modell setzt Porsche die Erfolgsserie des 956 im Langstreckensport fort und startet ab 1986 auch bei Sprintrennen im Supercup.
Als aufgrund der Reglementänderungen für die Saison 1985 der 962 C entsteht, nutzt Porsche die Gelegenheit, den Gruppe-C-Rennwagen auch in aerodynamischer Hinsicht zu optimieren. Da der flach und breit bauende Sechszylinder-Boxermotor im Heckbereich keine optimale Gestaltung der Diffusorkanäle zulässt, greift Norbert Singer nach einer neuen Lösung. „Im Windkanal hatte sich gezeigt, dass wir mit schmaleren Reifen und breiteren Diffusorkanälen den Abtrieb verbessern konnten“, erklärt Norbert Singer.