Der neue 911 Turbo S geht mit einem komplett neu abgestimmten Fahrwerk an den Start. Zwei wesentliche Entwicklungen bestimmen die gesteigerte Fahrdynamik: Erstmals unterscheiden sich die Reifen an Vorder- und Hinterachse nicht nur in der Breite, sondern auch im Raddurchmesser. Dadurch konnten die Reifen auf die Anforderungen von Antriebs- oder Lenkachse noch präziser optimiert werden. Zweite signifikante Weiterentwicklung ist das Porsche Active Suspension Management (PASM) der neuen Generation mit noch schneller und exakter regelnden Dämpfern. Darüber hinaus entwickelten die Weissacher Porsche-Ingenieure erstmals für den 911 Turbo S ein Sportfahrwerk mit zehn Millimeter Tieferlegung, das optional bestellt werden kann.
Vorn sind jetzt 20-Zoll-Reifen der Größe 255/35 auf bis zu 9,5 Zoll breiten Felgen montiert. An der Hinterachse übertragen 21-Zoll-Reifen der Dimension 315/30 auf bis zu 12 Zoll breiten Felgen die Hauptantriebskraft. Mit dem 911 Turbo S führt Porsche auch eine neue Generation Schmiederäder mit optimiertem Zentralverschluss ein.
Die neue Mischbereifung bietet folgende Vorteile: Durch die größere Reifengürtelmasse und den größeren Abrollumfang erhöhen sich die Temperaturstabilität und die Traglast. Reduzierte lokale Verformungen des Reifengürtels in der Reifenaufstandsfläche ergeben eine homogenere Druckverteilung. Ein weiteres Entwicklungsziel war die Optimierung des Nasshandlings. Insgesamt kommt die neue Bereifung den fahrdynamischen Balance-Anforderungen des neuen 911 Turbo S noch mehr entgegen.
Reifentemperaturanzeige erstmalig an Bord
Neu ist darüber hinaus die Reifentemperaturanzeige, die mit der Reifendruckanzeige kombiniert ist. Der Fahrer kann dadurch seinen Fahrstil dem Grip-Niveau der Pneus genauer anpassen. Bei niedriger Reifentemperatur warnen die blau gefärbten Balken vor reduzierter Haftung. Bei wärmer werdenden Reifen wechselt die Anzeige auf Blau-Weiß, um bei Betriebstemperatur in Weiß überzugehen. Das bedeutet maximal möglichen Grip. Bei Winterreifen ist das System nicht aktiv, die Balken werden ausgeblendet.
Neue PASM-Stoßdämpfer mit erweiterter Regelung
Die geregelten Stoßdämpfer des Porsche Active Suspension Management (PASM) sind komplett überarbeitet. Über ein hochpräzises, durch Magnetkraft stufenlos verstellbares Steuerventil werden das Hauptstufenventil sowie die Druckkammern für die Zug- und Druckstufe innerhalb weniger Millisekunden gesteuert. Dies ermöglicht ein jederzeit exaktes Anpassen der Dämpfkraft. Zusätzlich wurde für die neue Dämpfertechnologie eine eigene Software-Steuerung entwickelt, die exakt für den 911 Turbo S programmiert ist. Das System berechnet und verstellt fahrsituationsabhängig und radselektiv mehrere Hundert Male pro Sekunde die Dämpfung. Integriert ist zudem eine Vorsteuerfunktion für spezielle Fahrsituationen bei Antriebs- und Bremseinflüssen sowie bei Launch Control-Starts.
Sowohl in der Druckstufe als auch in der Zugstufe ermöglicht das neue PASM im Vergleich zum bisherigen System eine deutlich weichere Dämpfung bei Bedarf und somit mehr Komfort. Gleichzeitig bietet das neue PASM die Möglichkeit, den Dämpfer straffer agieren zu lassen, was erhebliche fahrdynamische Vorteile in Bezug auf Wankstabilität, Fahrbahnanbindung, Einlenkverhalten und mögliche Kurvengeschwindigkeiten mit sich bringt.
Neues Sportfahrwerk mit zehn Millimeter Tieferlegung
Erstmals bietet Porsche für den 911 Turbo S ein optionales PASM-Sportfahrwerk an. Möglich wurde diese Entwicklung insbesondere durch die neuen, schneller schaltenden aktiven Dämpfer. Dadurch kann der Fahrkomfort trotz der Tieferlegung um zehn Millimeter auf Porsche-typischem Niveau gehalten werden. Das Sportfahrwerk umfasst kürzere Federn mit sportlich abgestimmten Federraten und ein neues Setup des serienmäßigen aktiven Wankausgleichs PDCC. Für jederzeit optimalen Grip sind an der Hinterachse zusätzlich Helper-Federn montiert, die für eine ausreichende Federvorspannung der Hauptfedern bei vollem Ausfedern sorgen.
Weiterentwickelte Keramikbremse serienmäßig
Die Dynamik des 911 Turbo S wird nicht nur von seiner Antriebsleistung bestimmt, sondern auch von seinem Bremsvermögen. Parallel zur Leistungssteigerung des Motors verzögert der neue Top-Elfer auch mit der weiterentwickelten Keramikbremsanlage PCCB. Als erster 911 verfügt er über Bremssättel mit zehn Kolben. An der Vorderachse sind die Bremsscheiben auf 420 Millimeter Durchmesser vergrößert. An der Hinterachse verzögern weiterhin Vierkolben-Bremssättel und 390 Millimeter große Bremsscheiben.
Optionale Liftfunktion – bald mit intelligenter GPS-Steuerung
Für den 911 Turbo S steht wie bisher eine optionale Liftfunktion zur Wahl. Mit dem elektrohydraulischen System an der Vorderachse kann die Bodenfreiheit an der Bugverkleidung um rund 40 Millimeter vergrößert werden. Zu einem späteren Zeitpunkt erweitert Porsche diese Funktion zum Smart Lift. Dabei speichert das System auf Knopfdruck die GPS-Koordinaten der aktuellen Position. Steuert der Fahrer die Stelle erneut aus der gleichen Richtung kommend an, hebt sich der Vorderwagen automatisch an.
Auch das Lenksystem mit aktiver Hinterachslenkung ist neu abgestimmt. Eine um sechs Prozent direktere Übersetzung im Vergleich zum Vorgängermodell steigert die Lenkpräzision. Insbesondere auf kurvenreichen Strecken gewinnt der Sportwagen dadurch an Agilität.