Antrieb und Performance

Der stärkste Biturbo-V8 von Porsche

Der V8-Biturbomotor des Cayenne Turbo GT ist der derzeit stärkste Achtzylindermotor von Porsche. Das Plus von 67 kW (90 PS) entspricht einer Leistungssteigerung um rund 16 Prozent gegenüber dem Triebwerk des Cayenne Turbo, das als Grundlage diente. Die umfangreichsten Motoranpassungen wurden an Kurbeltrieb, Turboaufladung, Benzindirekteinspritzung sowie Ansaugung und Ladeluftkühlung vorgenommen.

Innermotorisch unterscheidet sich der Achtzylinder des GT-Modells in grundlegenden Elementen wie Kurbelwelle, Pleuel, Kolben, Steuerkettentrieb und Torsionsschwingungdämpfer. Angesichts der gesteigerten Leistung sind diese Bauteile auf höhere Belastungsspitzen und Dynamik ausgelegt. Teilweise sorgen neue Werkstoffe für eine nochmals deutlich höhere Robustheit des Motors im Rundstreckenbetrieb. Neue Kraftstoffinjektoren liefern bei einem unverändert hohen Einspritzdruck von maximal 250 bar eine um rund zehn Prozent höhere Durchflussmenge.

Die gesamte Prozessluftführung ist auf gesteigerten Durchsatz ausgelegt. Größere Luft/Wasser-Ladeluftkühler lassen mehr Volumen passieren, und die Abgasturbolader verfügen über größere Verdichterräder. Zusammen mit dem auf 1,6 bar angehobenen maximalen Ladedruck steigen Wirkungsgrad und Leistung. Zur Verbesserung des Ansprechverhaltens und der Performance wurde der sogenannte Vorspanngrad der Turbolader bei höheren Drehzahlen gesteigert. Damit wird im Teillast- und Schubbetrieb eine Ladedruckreserve zwischen Lader und Drosselklappe aufgebaut, die beim Tritt aufs Gaspedal freigesetzt und spontan in Drehmoment umgesetzt wird. Um die Klopfgrenze nicht zu überschreiten, wurde das Verdichtungsverhältnis des Motors von 10,1:1 auf 9,7:1 reduziert. Drei zusätzliche Kühler stellen sicher, dass der Fahrer die Motorleistung unter allen Bedingungen konstant und ohne Einschränkungen abrufen kann.

Spezialanfertigung: Sportabgasanlage aus Titan

Die serienmäßige Sportabgasanlage mit mittig angeordneten Endrohren ist eine Spezialanfertigung. Ab Fahrzeugmitte besteht der Abgasstrang einschließlich der Endschalldämpfer aus Titan. Dieser Werkstoff ist deutlich leichter als das direkt ab Motor verwendete Edelstahl und zeichnet sich zudem durch eine hohe Korrossions- und Temperaturbeständigkeit aus. Zudem entfällt beim Cayenne Turbo GT der Mittelschalldämpfer. Insgesamt ist das System rund 18 Kilogramm leichter als die Sportabgasanlage des Cayenne Turbo. Die beiden Abgasstränge verlaufen voneinander getrennt. Eine stufenlos schaltbare Klappe pro Strang öffnet je nach Last und Drehzahl einen Bypass um den Hauptschalldämpfer ganz oder teilweise. Der Effekt: ein besonders markantes Klangbild, das an den Motorsport angelehnt ist und den Cayenne Turbo GT auch akustisch differenziert.

Überarbeitete Achtgang-Tiptronic S schaltet schneller und emotionaler

Die Achtgang-Tiptronic S verhält sich bereits im Normalmodus spürbar anders als die Automatik des Cayenne Turbo: Sie schaltet schneller und quittiert Rückschaltungen im Schubbetrieb mit emotionalem Backfire. Im Sport-Modus verkürzen sich die Reaktionszeiten bei den Schaltvorgängen mit deutlicher akustischer Rückmeldung. Der Sport Plus-Modus ist auf maximale Performance ausgelegt. Er bietet das optimale Setup für die Rundstrecke und wurde auf der Nordschleife des Nürburgring erarbeitet. Der Sport Plus-Modus ermöglicht es zudem, während eines Bremsvorgangs manuell einen kleineren Gang vorzuwählen, in den automatisch geschaltet wird, sobald die Drehzahl dies zulässt.

Die signifikante Mehrleistung und die rundstreckentaugliche Fahrdynamik verlangten auch nach einer speziellen Abstimmung für den Allradantrieb. Die spontane Kraftentfaltung des doppelt aufgeladenen V8-Motors kann die Räder potenziell noch schneller in den Schlupf ziehen. Daher wurde die Reaktionsgeschwindigkeit des Regelsystems Porsche Traction Management (PTM) weiter gesteigert und die Kraftverteilung auf die Anforderungen auf der Rundstrecke optimiert. Das PTM regelt die Verteilung der Antriebskraft zwischen Hinterachse und Vorderachse adaptiv und variabel. Zusätzlich überwacht das System permanent den Fahrzustand und spannt den Allradantrieb gegebenenfalls präventiv vor. Durch die höheren Belastungsspitzen wird der thermische Grenzbereich des Hang-on-Systems nach oben verschoben. Eine exklusiv für den Cayenne Turbo GT installierte Wasserkühlung des Getriebes wirkt diesem Effekt entgegen.



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