Motor und Antrieb

Leistungssprung durch weiterentwickelte Turbo-Technologie

Der auf 580 PS erstarkte Sechszylinder-Boxermotor des 911 Turbo mit 3.745 cm3 Hubraum verfügt jetzt über symmetrisch aufgebaute Turbolader mit variabler Turbinengeometrie und elektrisch gesteuerten Bypassventilen. Dies verbessert zusammen mit der neu gestalteten Ladeluftkühlung und dem Einsatz von Piezo-Einspritzventilen Ansprechverhalten, Leistungsfähigkeit, Drehmomentverlauf und Drehfreudigkeit.

Der neue Sechszylindermotor wird durch eine nahezu komplett neue Saugstrecke beatmet. Dazu wurde die bisherige Führung von Prozessluft- und Ladeluftkühlung getauscht: Durch die charakteristischen Turbo-Lufteinlässe im Fondseitenteil strömt jetzt ein Teil der Prozessluft. Vor den jetzt im hinteren Kotflügel angeordneten Luftfiltern kommen zwei weitere Luftströme durch das Heckdeckelgitter hinzu. Damit verfügt der neue 911 Turbo über vier Ansaugstellen mit größerem Gesamtquerschnitt und geringerem Widerstand, was dem Wirkungsgrad des Motors zugutekommt.

Zwei spiegelbildlich aufgebaute Turbolader mit variabler Turbinengeometrie und größeren Abmessungen lösen die bisherigen Gleichteile ab. Die Laufräder (Verdichter- und Turbinenrad) drehen jetzt auf der rechten und linken Fahrzeugseite in gegenläufigen Richtungen. Der Durchmesser der Turbinenräder stieg um fünf auf 55 Millimeter, das 59 Millimeter große Kompressorrad wurde um drei Millimeter vergrößert. Dadurch erhöht sich der mögliche Luftdurchsatz sowohl auf der Abgas- als auch auf der Frischluftseite, was wiederum Drehmoment und Leistung beeinflusst. Die Steuerung der Wastegate-Klappen erfolgt elektrisch über Schrittmotoren. Der Vorteil: Durch das aktive und vollständige Öffnen der Wastegates nach dem Kaltstart springen die Katalysatoren früher an. Zudem wird die Ladedruckregelung insgesamt schneller und präziser. Im weiteren Verlauf der Saugstrecke durchströmt die komprimierte Luft die beiden neu positionierten und um 14 Prozent größeren Ladeluftkühler. Sie befinden sich nun direkt über dem Motor, mittig und zentral unter dem Heckdeckelgitter.

Neue Sportabgasanlage optional bestellbar

Erstmals bietet Porsche für den 911 Turbo optional eine Sportabgasanlage an. Wie das serienmäßige System verfügt sie über elektrisch kontinuierlich verstellbare Abgasklappen. Dadurch konnte der Zielkonflikt zwischen Emotionalität, Innengeräuschkomfort und gesetzlichen Anforderungen gelöst werden. Durch die speziell entwickelte innere Strömungsführung der Sportabgasanlage entsteht ein besonders sportlich-markanter und turbotypischer Sound. Optisches Erkennungsmerkmal sind zwei ovale Endrohre. Das serienmäßige Abgassystem verfügt über zwei kantige schwarzverchromte Doppelendrohre.

Neues Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe in Turbo-Auslegung

Bis zu 750 Nm und 427 kW (580 PS) stellen hohe Anforderungen an den Triebstrang – insbesondere bei ausgesprochen dynamischer Fahrweise. Der neue 911 Turbo ist souverän darauf vorbereitet. Das PDK basiert auf dem Getriebe der aktuellen 911-Carrera-Reihe und wurde durch optimierte Stahllamellen und einen verstärkten Radsatz an die Kraftentfaltung des Turbo-Motors angepasst. Auch der Fahrspaß hat weiter zugenommen: Dank der neuen Blitzschaltungen reagiert der 911 Turbo noch spontaner und schneller. Diese erfolgen vor allem bei hohen Drehzahlen und Lasten sowohl im manuellen Modus als auch bei aktiviertem Sport Plus-Modus in der Automatik. Alle Fahrstufen sind zudem neu übersetzt: Der erste Gang ist kürzer, der achte Gang länger als der bisherige siebte. Insgesamt bietet das Achtgang-PDK gegenüber dem bisherigen Siebenganggetriebe eine Vielzahl an Verbesserungen. Der Fahrer spürt das unmittelbar in puncto Komfort, Performance und Effizienz.

Leistungsgesteigerter Allradantrieb

Analog zum PDK-Getriebe wurde auch der Allradantrieb Porsche Traction Management (PTM) der gesteigerten Leistung angepasst. Durch die zusätzliche Wasserkühlung und verstärkte Stahllamellen kann das Vorderachsgetriebe deutlich mehr Drehmoment übertragen. Bis zu 500 Nm schickt das Verteilergetriebe des neuen 911 Turbo jetzt an die Vorderräder. Die Kraftübertragung nach vorn übernimmt eine neue, leichtere und stabilere Gelenkwelle mit nur noch einem Kreuzgelenk.

Sport Chrono-Paket mit neuer integrierter Porsche Track Precision App

Mit dem Sport Chrono-Paket lässt sich der Fahrspaß noch weiter steigern. Das Paket umfasst den PSM Sport-Modus, dynamische Motorlager sowie die Stoppuhr und die Porsche Track Precision App. Über den neuen Mode-Schalter mit Sport Response Button können die verschiedenen Fahrprofile aktiviert werden. Auch den innovativen Wet-Modus kann der Fahrer über den Mode-Schalter anwählen.

Innovatives Fahrprogramm Wet Mode unterstützt auf nasser Fahrbahn

Der Porsche 911 verfügt als Pionier über ein innovatives System zur Erkennung von deutlicher Fahrbahnnässe. Das Fahrprogramm Wet kann dank akustischer Sensoren in den vorderen Radhäusern aufgewirbeltes Spritzwasser erkennen und so den Straßenzustand hinsichtlich nasser Fahrbahnen bewerten. Es unterscheidet sich dadurch grundlegend von Regensensoren zur Ansteuerung der Scheibenwischer, die unabhängig vom Fahrbahnzustand lediglich optisch auf Wassertropfen auf der Windschutzscheibe reagieren. Wird ein nasser Fahrbahnzustand erkannt, wird das Ansprechverhalten der Systeme PSM und PTM vorkonditioniert. Gleichzeitig informiert das System den Fahrer über die erkannte Nässe und empfiehlt, manuell in den Wet Mode zu wechseln. Die entsprechende Funktion ist im Mode-Schalter integriert. Aktiviert der Fahrer den Wet Mode, werden unter anderem PSM, PTM, Aerodynamik, PTV Plus und das Ansprechverhalten des Antriebs auf größtmögliche Fahrstabilität abgestimmt. Das PTM weist der Vorderachse mehr Allradmoment zu, um eine bessere Traktion zu gewährleisten und die Fahrstabilität zu erhöhen. Der Heckspoiler wechselt in die Wet-Mode-Stellung, der Bugspoiler wird eingefahren, die Gaspedal-Kennlinie wird flacher, PSM Off oder Sport-Modus werden deaktiviert.



Kurzfassung
Design und Aerodynamik