Andreas Preuninger, Leiter Porsche GT-Fahrzeuge, besitzt eine besondere Verbindung zum 911 Carrera RS 2.7: Sein erstes Auto, das er bei Porsche betreut hat, war ein 996 GT3 RS. Bei der Entwicklung des 996 GT3 RS lässt er sich vom 911 Carrera RS 2.7 inspirieren – es wird der ultimative Lösungsansatz für den Rennsport.
Schon 1972 war es bei Porsche üblich, dass das erste RS-Modell des 911 von den Mitarbeitern entwickelt wurde, die auch die Rennfahrzeuge entwickelten. Die damals schon präzise, an Rennwagen angelegte Aerodynamik macht den 911 Carrera RS 2.7 heute noch einzigartig. „Es ist der unmittelbarste Technologietransfer von Motorsport in die Serie, den es gibt. Das hat sich bis heute nicht geändert und zählt bei Porsche zur gelebten Tradition“, sagt Andreas Preuninger.
Am 911 Carrera 2.7 RS von 1972 war vor allem sein konsequenter Leichtbau so besonders. „Ein RS-Modell von Porsche zeichnet sich durch die emotionalste Verbindung zwischen Straße und Rennsport aus. Es ist das ungefilterte Fahrerlebnis, für das Porsche seit 50 Jahren steht“, sagt Andreas Preuninger.
Die technischen Daten begeistern ihn noch heute: Mit 960 Kilogramm Leergewicht und 210 PS Leistung beschleunigt der RS 2.7 von 0 auf 100 km/h in 5,8 Sekunden und fährt bis zu 245 km/h schnell. „Das waren Anfang der 1970er-Jahre sensationelle Werte. Und sie sind es noch heute“, sagt Andreas Preuninger.
Damals wurden krasse Maßnahmen getroffen, um das Gewicht zu reduzieren. Alles, was nicht unbedingt zum Fahren benötigt wurde, entfernten die Entwickler. Jedes einzelne Teil kam auf den Prüfstand: Geht es vielleicht nicht doch noch leichter? „Die damaligen Mitarbeiter betraten an vielen Stellen technisches Neuland. Sie haben mit Mut und Kreativität Innovationen erschaffen, von denen wir heute noch profitieren, wie dem erstmals bei einem Serienfahrzeug eingesetzten Heckspoiler“, erklärt Andreas Preuninger.
Mit dem 911 Carrera RS 2.7 entwickelt Porsche neben einer Ikone einen Teil der DNA der heutigen 911-RS- und GT-Fahrzeuge. „Der 911 Carrera RS 2.7 ist ein Meilenstein der Sportwagengeschichte von Porsche und strahlt bis heute ab“, sagt Andreas Preuninger.
Nach wie vor gelten die grundsätzlichen Eigenschaften aller RS-Modelle: konsequenter Leichtbau und Ausrichtung auf den motorsportlichen Kunden und Einsatz – wie vor fast 50 Jahren.