Tilman Brodbeck
Als Mitarbeiter von Hermann Burst ist Tilman Brodbeck einer der Erfinder des Heckspoilers des 911 Carrera RS 2.7. Nach der Schule studiert Brodbeck an der TH Darmstadt Maschinenbau und Luftfahrtechnik mit dem Bereich Aerodynamik, bewirbt sich danach unter anderem bei Porsche.
Anfangs arbeitet Brodbeck am Entwicklungsauftrag EA 266 mit, dem Vorläufer des ersten VW Golf, und am 914. Um das Fahrverhalten des 911 Carrera RS 2.7 vor allem in Kurven zu verbessern, entwickelt Brodbeck mit Burst und weiteren Mitarbeitern Mitte 1972 den damals für Serienfahrzeuge völlig neuen Heckspoiler. In Kombination mit dem kurz vorher erfundenen Bugspoiler wird der Porsche 911 Carrera RS 2.7 schneller und sicherer.
Nach dem 911 Carrera RS 2.7 Projekt kümmert sich Tilman Brodbeck unter anderem um die Entwicklung des 924, wird Chef des Karosserieversuchs für Fremdentwicklungen. Nach zehn Jahren in der Entwicklungsarbeit in Weissach wechselt er nach Zuffenhausen, wird nacheinander Assistent der damaligen Vorstände Ernst Fuhrmann, Peter W. Schutz, Heinz Branitzki, Arno Bohn und Wendelin Wiedeking. Bei seiner letzten Station für Porsche leitet er ab 1995 die Abteilung Porsche Exklusive (Porsche Werks-Individualisierungen), bevor er 2009 in Rente geht.
24. August 1944 | Geburt |
vor 1970 | Studium Luft- und Raumfahrt in Darmstadt |
1970 | Einstieg in die Porsche KG |
1970-1979 | Mitarbeiter im Karosserieversuch (u.a. RS 2.7) |
1976-1979 | Projektleiter Karosserie Baureihe Porsche 924 |
1979-1980 | Assistent Ernst Fuhrmann |
1980-1987 | Assistent Peter W. Schutz |
1985-1990 | Koordinator USA Vertrieb |
1988-1990 | Assistent Heinz Branitzki |
1991-1992 | Assistent Arno Bohn |
1993-1995 | Assistent Dr. Wendelin Wiedeking |
1995-2000 | Leiter Exclusive Manufaktur |
Oktober 2009 | Ruhestand |
Hermann Burst
Hermann Burst beginnt seine Karriere 1967 als Diplom-Ingenieur für das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) der Universität Stuttgart. Im Windkanal für experimentelle Aerodynamik untersucht er unter anderem die Luftführung von Porsche-Fahrzeugen, lernt dadurch 1968 den Porsche-Rennsport-Chef Peter Falk kennen.
Falk sucht einen fähigen Aerodynamiker, der die Rennwagen noch schneller macht. Im Januar 1969 fängt der damals 28-jährige Hermann Burst in der Porsche-Rennsportabteilung an, verbessert anschließend die Aerodynamik der Modelle 917, 917 Can Am, 908-03 und 908-02 Langheck. Um 1972 beginnt er als "Leiter Karosserieversuch Serie- und Fremdentwicklungen" in der Fahrzeugentwicklung. Computer-Berechnungen existieren zwar nicht, dafür aber Modelle in 1:5 oder 1:4 für den Windkanal. Dort untersuchen die Ingenieure Luftwiderstand, Auftrieb, Windgeräusche und Eigenverschmutzung. Anfangs unterstützen ihn sieben Mitarbeiter, im Lauf der Jahre wächst der Karosserieversuch auf bis zu 70 Mitarbeiter.
Vom Porsche-Entwicklungschef Helmuth Bott erhält Hermann Burst 1970 den Auftrag, sich um den Auftrieb des Porsche 911 zu kümmern. Denn der ist zu hoch und sorgt beim 911 bei höheren Geschwindigkeiten für ein nervöses Fahrverhalten. Gemeinsam mit Mitarbeiter Tilman Brodbeck und dem Stylisten Rolf Wiener erfinden sie den Heckspoiler, beim RS besser bekannt als „Entenbürzel“.
Zu Hermann Bursts beruflichen Erfolgen zählen neben der Entwicklung des 911 Carrera RS 2.7 auch Varianten des 917, der agile 908-03 und der 959, die vollverzinkte Karosserie, Studien mit Aluminiumkarosserien sowie die Integration von Airbags in Autos. Beim 964 entwickelt Burst mit seinem Team erstmals einen voll verkleideten Unterboden und einen Heckspoiler, der ab 80 km/h automatisch ausfährt. Bis 1992 arbeitet Hermann Burst als "Leiter der Karosserieentwicklung" bei Porsche in Weissach.
1. Oktober 1940 | Geboren und aufgewachsen in Stuttgart |
1960 - 1966 | Studium Maschinenbau + Fahrzeugtechnik an der UNI Stuttgart |
1967 - 1968 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Windkanal des FKFS. Aerodynamik von Autos und Flugzeugen. |
1969 - 1972 | Start bei Porsche als Sachbearbeiter in der Rennabteilung. Aerodynamik von 917, 908/02, 908/03 , Serien- und Fremdfahrzeugen. |
1972 - 1987 | Leiter der Abteilung Karosserieversuch. Produktoptimierung aller Porsche-Fahrzeuge in Verbrauch, Lebensdauer, Sicherheit, Klimatisierung und Ausstattung. |
1988 - 1992 | Leiter der Hauptabteilung Karosserieentwicklung. |
1992 - 2006 | Start als Gesellschafter und Vorstand bei der Rücker AG |
seit 2006 | Ruhestand |
Harm Lagaaij
Im September 1971 beginnt Automobil-Designer Harm Lagaaij bei Porsche. Kurz nach seinem Einstieg erhält er die Aufgabe, einen Schriftzug für ein neues, besonders sportliches Fahrzeug zu gestalten. „Wir wollten den schon berühmten und bekannten Namen ‘Carrera‘ einem Serienmodell zuordnen und überlegten uns, wie wir das am besten darstellen könnten“, erinnert sich Harm Lagaaij. Bis dahin verwendete Porsche Schriftzüge nur vereinzelt bei Rennwagen, bei denen an der Seite zwischen den vorderen und hinteren Radhäusern der Name „Porsche“ sitzt.
Bis 1972 arbeitet Harm Lagaaij an dem 911 Carrera RS 2.7, dann folgen Fahrzeuge wie das 911-G-Modell und der Porsche 924. Nebenbei betreut der Designer die Grafik von Rennfahrzeugen wie 911 Carrera RSR und 936 im Martini-Racing-Look. 1977 wechselte Harm Lagaaij als Designer zu Ford, anschließend als Chef-Designer zur BMW Technik GmbH. 1989 kehrte er zurück zu Porsche, löste seinen damaligen Chef Anatole Lapine als Chefdesigner ab. Er entwickelt in den darauffolgenden Jahren unter anderem 968, 928 GTS, Boxster, Cayman, Carrera GT, Cayenne und die 911-Modelle 993, 996 und 997. Bis 2004 arbeitete Harm Lagaaij als Leiter der Porsche-Designabteilung in Weissach.
28. Dezember 1946 | geboren in Den Haag, Niederlande, aufgewachsen in Würzburg Hochschule Arnheim, Niederlande Institut für Automobiltechnik (I.V.A.) Driebergen, Niederlande |
1970 – 1977 | Designer im Porsche Design Studio Automobil Design Studio Porsche 924: Design auf Basis seiner Skizzen |
1989 - 2004 | Rückkehr als Chefdesigner, Design Studio 911, 944 und 968: gemeinsame Design-Familie Porsche Boxster Porsche 911 und sein Design (Baureihen 993, 996, 997) Porsche Carrera GT ausgezeichnet mit zahlreichen internationalen Preisen |
seit Juli 2004 | im Ruhestand |
August Achleitner
August Achleitner studiert Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen in München. 1983 fängt er bei Porsche an, zuerst in der Fahrwerksentwicklung. 1989 wird er Abteilungsleiter „technische Produktplanung, Fahrzeugkonzepte und Package“ inklusive der Sonderprojekte bei Porsche. Damit erhält er tiefen Einblick in alle möglichen und künftigen Modelle in einem ganz frühen Stadium. Achleitner prägt die Sportwagen bei Porsche wie kein Zweiter.
Ab 2001 wird er Leiter Baureihe 911, wird zum „Mister 911er“. Achleitner entwickelt mit seinem Team in den nächsten Jahrzehnten den 911 immer weiter. Neben den Basismodellen zählen dazu auch die besonders sportlichen RS-Modelle. Bis 2019 verantwortet Achleitner den 911 und den 718, berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden. Seit dem 1. April 2019 befindet er sich im Ruhestand.
6. November 1955 | Geboren in Köln. Österreicher, aufgewachsen in München |
1975 - 1980 | Maschinenbau, TU München Abschluss Dipl. Ing. |
1980 - 1983 | Wirtschaftsaufbaustudium, TU München Abschluss Dipl. Wirtsch. Ing. |
1983 - 1988 | Einstieg in die Porsche AG: Fahrwerksentwicklung |
1989 | Gruppenleiter „Fahrzeugkonzeption“ |
1990 - 1994 | Abteilungsleiter „Produktplanung Technik, Fahrzeugkonzepte, Package“ |
1994 - 2001 | Leiter „Produktplanung Technik, Fahrzeugkonzepte Package“ |
2001 - 2018 | Leiter Baureihe 911 |
seit 2016 | zusätzlich Leiter Baureihe 718 |
seit 1. April 2019 | Ruhestand, nach 36 Jahren bei Porsche |
Projekte | 986, 996, Cayenne, Konzeptstudie Carrera GT |
Hobbies | Skifahren, Motorrad und Mountainbike fahren Spitzname: “Mr. 911” |